von Hans Steinke | Dez. 22, 2010 | Zitate / Essays
Frage kommt, Frage geht. Antwort ist.
Wahre Antworten werden nie von dem Instrument gegeben das die Fragen stellt. Der denkende Verstand versteht nicht was wirklich vor sich und ist ein reiner Nachdenker. Der Wirklichkeit also immer hinter her. Nie im Augenblick des Geschehens. Diese gedanklichen Interpretationen und Projektionen ist der beschränkte Blickwinkel auf die Wirklichkeit.
Fälschlicher Weise haben wir gelernt zu glauben (zu denken), das in der Beschäftigung mit dem Objekt der Frage, also dem denkenden Verstand, auch die Antworten zu finden sind. Die Idee mit diesem, zwar genialen, Denkapparat die Wirklichkeit verstehen und erfassen zu können, ist reine Zeitverschwendung. Solange das Bewusstsein auf den denkenden Verstand begrenzt bleibt, wird nichts weiter geschehen, als das die nächste Frage bereits an der nächsten Ecke wartet.
Das Denken ist auf Trennung gepolt, auf Auseinandersetzung, Wiederholung und Aufteilung programmiert. Die Inhalte dieses Denkprogramms haben mit der lebendigen Realität nichts zu tun. Denken ist in Wirklichkeit ein Kommunikationsinstrument unserer sogen. Spezies „Mensch“ dessen Mitteilungsform und Blickwinkel auf die Realität immer (mindestens) zweiseitig oder zweigeteilt ist: ich oder du, richtig oder falsch, gut oder böse, mehr oder weniger usw. …
Daran ist nichts falsch, hinterlässt allerdings den oberflächlichen Eindruck, als wäre das Ganze trennungsfähig. Dieser Blickwinkel hat kein Gespür vom Ganzen und ist immer zweideutig.
Eindeutigkeit kommt nur aus dem Bewusstsein selbst.
„Bewusstseins ist alles was existiert.“ (Ramana Maharshi)
Eindeutige Mitteilungen entspringen also immer dem urteilsfreien (unbedachten) Betrachten des augenblicklichen Geschehens. Es ist deshalb absolut entscheidend auf den gegenwärtigen Augenblick ausgerichtet zu sein. Dieser gegenwärtige Moment ist nicht das Produkt des vorherigen Momentes, sondern ist immer völlig neu und frisch. Es ist ein Fließen das alles mit einbezieht, was in ihm enthalten ist. Wer du bist kann also nur wahrgenommen werden und verstanden werden, wenn gegenwärtig erlebt wird. Du musst Gegenwärtigkeit erleben, um zu wahrnehmen wer du bist.
Gegenwärtigkeit und Wer du bist ist ein und dasselbe lebendige Phänomen.
In diesem lebendigen Moment ist Denken und Sprache nichts weiter als ein integriertes Instrument des Bewusstseins selbst, sich durch diesen Organismus (bewusst) mitzuteilen. Ich nenne diesen natürlichen Gedankenfluss: arbeitender Verstand. Dieses „arbeitende Denken“ ist absolut und ungetrennt im Fluss mit dem augenblicklichen und gegenwärtigen Geschehen und vollkommen mühelos.
Ramana Maharshi’s Blickwinkel auf die Frage Wer bin ich? ist vollkommen eindeutig und ebenso vollständig in seiner Antwort: Er sagt: „ … wenn diese Frage gestellt wird, hat sie unmittelbar aus gegenwärtiger Präsenz, empfindsamer stiller Anwesenheit zu kommen. Dazu muss sie tief ins Herz sinken können um wirklich ganz verstanden zu werden …“ – ansonsten wird sich die Antwort nicht vollständig zeigen oder leichtfertig übersehen. Erkennen bleibt dann halbherzig, vorübergehend und begrenzt intellektuell.
Die wahre Antwort jeder existentiellen Frage kommt immer aus der Quelle dieses stillen gedankenlosen Raums und aus der direkten Verbindung mit dem Herzen und ist: Liebe.
Liebe ist die Antwort.
Hans Steinke l Dezember 2010
von Hans Steinke | Okt. 10, 2010 | Zitate / Essays
Ausgerechnet Jetzt
Der Moment, wenn du keine Wahl mehr hast.
Auszug aus dem neuen Buch von Hans Steinke
Kapitel: Macht und Ohnmacht – oder Demut
Macht oder Ohnmacht sind Ausdruck der Identifikation mit der Idee: Ich bin der Handelnde. Ich bin derjenige der etwas macht. Ich bin die Person, die das Leben in der Hand hat. Macht ist also der Ausdruck einer persönlichen Leistung. Ich kann etwas tun oder im gegensätzlichen Fall kann ich nichts mehr tun. Macht und Ohnmacht bedingen sich miteinander und sind ein Hinweis auf das permanente Hin und Her unseres persönlichen Alltags, unserer Beziehungen miteinander. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren.
Macht kalkuliert immer Ohnmacht mit ein. Das ist einfach unser jahrtausend Jahre altes Denkkonzept – wie das Denken den Lebensablauf versteht und permanent auf neue Denker überträgt.
Die Identifikation mit Macht äußert sich im persönlichen Willen. Es muss also eine Person dazu existieren die Macht hat und die dann immer wieder, früher oder später, feststellt, das es in Ohnmacht endet um sich dann erneut wieder in Macht (haben wollen) aufzubäumen.
Solange wir an diesen Vorstellungen des denkenden Verstandes glauben, es also für die Wahrheit halten ist dieser Vorgang nicht anzuhalten – und das was wir Demut nennen, kann nicht sichtbar bzw. wird nicht wahrgenommen werden.
Macht und Ohnmacht sind zwei Begriffe die auf permanenten Kampf hinweisen. Es ist die gedankliche Grundlage für Trennung. Wenn wir genau hinschauen ist es unser angelernter Alltag. Daran ist nichts falsch, zwar tief eingebrannt, aber es muss daran auch nichts verändert werden.
Demut ist deshalb nur ein Hinweis, dass es etwas gibt, das nicht an das Denken gebunden ist und damit direkt auf das Wesentliche kommt.
Und was ist das Wesentliche für dass, das Wort Demut ein Hinweis ist?
Liebe.
Die Antwort auf die Lösung, die Auflösung von Kampf und demzufolge Trennung ist: Liebe. Liebe ist ein Phänomen im Universum das nicht an einen Körper-Verstand-Organismus gebunden ist. Ich spreche hier nicht von dem sich verlieben oder verliebt sein. Nein. Liebe ist in Wirklichkeit außerkörperlich. Liebe ist ungebunden an die Form- und Zeitvorstellungen des denkenden Verstandes.
Der Verstand und damit unsere persönlichen Ansichten vom Leben sind an Getrennt Sein, oder ich oder du und Kampf (dazu gehören immer mindestens Zwei, oder?) gekettet.
Demut allerdings weist auf Nichtgetrennt sein hin. Auf das was wirklich ist. Darauf, das alles Eins ist und das in diesem unbegrenzten Pool von Existenz es nur Eines gibt – also nichts Zweites – und das ist Bewusstsein.
Das ist natürlich für den denkenden Verstand nicht nachzuvollziehen und er ist deshalb auch ständig damit beschäftigt etwas zu verstehen. Entsprechend seiner Unwissenheit denkt er eben viel nach, macht sich viele Gedanken ÜBER die Wirklichkeit, weil er sie eben nicht verstehen kann – das uns aber hier nicht weiter kümmern soll.
So, was ich sagen will, ist, das es eigentlich unwesentlich ist, sich weiter mit der Vorstellung von Macht oder Ohnmacht zu beschäftigen – das wird nun ja wohl schon lange genug ohne ein veränderliches Resultat veranstaltet – sondern was ich vorschlage, das wir uns gleich auf Demut hin ausrichten.
Demut ist ein Wort, das auf deine praktische Ausrichtung des Alltags mit Liebe hinweist. Der Weg der Demut ist ein absolut konkreter und praktischer Vorgang, mit ganzem Herzen auf den jetzigen Augenblick ausgerichtet zu sein. Du schaust also weniger aus den Augen, sondern direkt aus dem Herzen. Direkt und Jetzt. Jetzt und Direkt ist ein und dasselbe.
Demut ist eine Begegnung mit dem Wesentlichen. Eine Konfrontation mit dir selbst. Nicht als denkender Verstand, oder als eine Person, sondern bewusst erweitert mit dem ganzen Herzen zu sein. Wohlgemerkt: Mit Ganzem Herzen. Demut ist also ein Hinweis GANZ zu sein und d.h. zu sein was du bist. Die Schlussfolgerung daraus ist doch unübersehbar klar die, dass du Demut bist.
Demut, stellt sich also heraus, BIST DU … Macht und Ohnmacht demzufolge, Machst Du.
Das ist der Unterschied zwischen den Machenschaften der begrenzt denkenden Person und seines sogenannten persönlichen Willens und DEMUT.
DEMUT – und ich finde es klarer es ab jetzt groß zu schreiben, damit es ganz deutlich lesbar ist. DEMUT ist was du wirklich bist. Es ist keine Person oder Persönlichkeit und demzufolge auch nichts, dass irgend jemand und irgendwas, persönlich nehmen könnte. DEMUT ist etwas absolut Unpersönliches.
Das ist ja gerade die schwindelerregende Erkenntnis in DEMUT.
DEMUT ist etwas was in Wirklichkeit ohne dich geschieht.
DEMUT ist ein Geschehen. Ein Unpersönliches Geschehen. Ein Geschehen das aus der Liebe direkt geschieht.
Macht und Ohnmacht sind persönliche und gedankliche Konstrukte, die DEMUT, also dich, in Wirklichkeit begrenzen. Aber natürlicher Weise haben gedankliche Konstrukte überhaupt nicht die Macht der Wirklichkeit zu trotzen, deshalb folgt die Ohnmacht ihr immer auf dem Fuß. Macht bracht Ohnmacht, weil es sonst nichts gebe, worüber es Macht haben könnte.
DEMUT steht total für sich selbst. Vollkommen allein. DEMUT hat kein Gegenüber. DEMUT ist einzigartig – und all das ist, was Du als Person nicht bist. Vielleicht bist du etwas Besonderes als Person, aber du bist immer wieder getrennt und aufgeteilt darin – es existiert immer wieder noch Etwas, Jemand oder Anderes – und einzigartig ist meistens dann ständig der Gefahr ausgesetzt, dem Stress und der Anspannung, deine sogenannte Besonderheit verteidigen und beschützen zu müssen.
DEMUT, das kann jetzt ganz klar gesagt werden, ist also keine persönliche Errungenschaft oder Leistung, sondern ein Geschenk des Himmels auf Erden, eben nichts Besonderes, sondern etwas ausgesprochen Natürliches.
DU bist DEMUT, nicht als Person, sondern als genau So Sein. DEMUT ist unsere Natur.
Wenn du dann also irgendwann die entscheidende Frage: “Wer bin ich” stellst, muss sie aus ganzen Herzen gestellt werden, sonst wirst du die Antwort nicht bemerken und sie wird halbherzig und intellektuell bleiben und deshalb nicht von Dauer sein.
So, ob du es nun persönlich so siehst oder nicht – ob du es nun so willst oder nicht willst, ist in meinem Zusammensein mit Menschen wirklich nur noch nebensächlich.
Liebe ist die Antwort – und DEMUT ist die gelebte Art und Weise die Antwort zu lieben.
DEMUT ist also kein Weg, sondern die Art und Weise, wie du bist.
Nun zum Schluss noch einmal die Frage wen kümmert eigentlich Macht und Ohnmacht. Die Antwort ist ganz einfach: Das Ego, der persönlichen Wille oder die begrenzte Sicht des denkenden Verstandes, ist das einzige die sich dafür interessieren, den sie sind das Schöpfergespann – die drei Einigkeit – dessen.
DEMUT ist, wenn Du nicht bist, wenn das EGO nicht anwesend ist. Das war allerdings schon immer so und es haben sich nur die Gedanken an Macht und ihre Stimmungen der Ohnmacht im Wechsel darüber gelegt. Mehr nicht. Aus diesem Blickwinkel betrachtet sind die Machenschaften der Macht ganz einfach zu durchschauen und in Wirklichkeit als machtlos zu entlarven.
Dass das für den Machthaber nicht so einfach zu nehmen ist, ist ja ganz offensichtlich, genau so wenig wie für den Ohnmächtigen. Beide hätten nicht die geringste Bedeutung mehr – und das können sich die beiden “Mächtigen” nicht leisten. Über den Allmächtigen möchte ich hier gar nicht erst ein Wort verlieren.
Deshalb zum Schluss meines kleinen Essays zur Macht und Ohnmacht des Denkens und der DEMUT des Seins möchte ich nur noch auf einen Moment in meinem Leben zu sprechen kommen. Es ist der Satz den ich nie vergessen werde, denn als ich ihn sagte, war es der Anfang des Endes aller meiner Machtgelüste:
If a morning breeze can blow off my resistance and power, it was worth nothing.
(“Wenn eine Morgenbrise meinen Widerstand und Macht verjagen kann, dann waren sie nichts wert.”)
Das ist wahr. Das ist wirklich so wahr.
Hans Steinke – Oktober 2010
von Hans Steinke | Aug. 16, 2011 | Zitate / Essays
VOLL MIT JETZT.
E-mail von KASIA
Nach dem Wochenende in Leipzig hatte ich eine ziemlich kompakte Woche, aber jetzt bin ich im Urlaub und kann entspannt dieses Email schreiben.
Ich habe mich entschieden nach Polen zu fahren, um mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Normalerweise bin ich immer nur kurz an Wochenenden
oder Feiertagen zu Hause und es besteht kaum die Möglichkeit für uns einfach miteinander zu sein. Die Nähe aufzubauen, uns besser kennenzulernen und
mich selbst auch auszuprobieren, wie weit auf meinem Weg ich schon bin. Die Konfrontation mit der Familie zeigt es mir immer wieder so deutlich.
Lieber Hans,
ich möchte Dir als erstes noch Mal für die Zeit in Leipzig danken. Für Deine Präsenz, Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit. Die Begegnung mit Deiner Arbeit hat
eine Tür in mir aufgemacht. Hinter der Tür ist ein Raum voll mit Annahme, Akzeptanz, Gelassenheit und Demut – voll mit JETZT. Seit der Begegnung mit dir
besuche ich den Raum immer bewusster und aufmerksamer.
Ich fühle mich sehr beschenkt und bereichert durch diese Entdeckung. Es trägt mich und fühlt sich nach unendlicher Quelle der Energie an. Es fühlt sich ruhig
und wahrhaftig an. Ich kann es sehen, dass ich gerade einen wichtigen Schritt in Richtung Freiheit gehe.
Immer wieder darf ich diese Lektion lernen, dass alles was ich brauche in genau richtiger Zeit kommt. Ich muss dafür nicht vieles tun, ich soll nur aufmerksam
sein und den Weg, der mir vor den Füßen liegt, gehen. Ich bin zum offenen Abend mit Dir gegangen absolut ohne bewusst zu wissen wohin ich gehe und was
mich da erwartet. Und der Abend sowie das nachfolgende Wochenende war gerade das, was ich brauchte – ein Schups, ein Wegweiser, eine Bestätigung.
Auch danach habe ich die für mich interessante Entdeckung gemacht: dass sich tatsächlich im Laufe der Jahre etwas radikal auf meinem Lebensweg geändert
hat. Am Anfang bin ich den Weg nach innen gegangen weil ich mich so sehr mit mir selbst gequält habe und obwohl ich gleichzeitig intuitiv immer wusste, das
die Lösung in mir liegt, bin ich durch das Universum gezwungen den Weg zu gehen.
Dann folgten die Jahre, das ich mich von den dicksten, angewachsenen Schichten lösen konnte. Es war manchmal sehr schmerzhaft. Ich war nicht frei vom
Opfer sein und ich habe dagegen rebelliert und ich wollte den Weg der Konfrontation – mit meinem Ego würde ich heute sagen – nicht gehen. Und doch bin
ich gegangen. Etwas hat mich immer gehalten, irgendetwas in mir hat immer gewusst, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Und nach Deinem Wochenende ist mir klar geworden, das ich den Weg nicht mehr deswegen gehe, weil ich suche, sondern weil der Weg an sich einfach genial
ist und es eine Ehre, ein Genuss und eine unbeschreibliche Freude ist unterwegs zu sein – ich habe schon längst gefunden.
Meine Intuition, mein Herz sagt mir, dass der Weg noch weiter geht. Mit Dir. Deswegen bitte ich Dich mein Lehrer zu sein.
Lieber Hans!
Ich wünsche Dir schöne Zeit und gute Begegnungen in Frankreich. Lass Dich von der Sonne wärmen und begleiten. Es ist dieses Jahr so, dass ich nicht
mitkommen kann, aber es ist doch nicht das letztes Mal oder?
Liebesgrüße aus Polen,
Kasia.
Polen, 16. August 2011
von Hans Steinke | Jan. 19, 2011 | Zitate / Essays
Hans Steinke Biographie
von Wolfgang Neuhuber
Arbeitstitel: “Du bist nicht der Meister”
Wolfgang Neuhuber, geb. am 22.07.1963, lebt in Wien und geht seinem Beruf als Organisator/Projektleiter in einer österreichischen Bank nach. Seine Freizeit verbringt er vor allem mit seiner Lebenspartnerin und seinen drei jugendlich-erwachsenen Kindern (26, 19 und 16). Dabei stehen hauptsächlich sportliche und kulturelle Aktivitäten auf dem Programm. Er urlaubt gerne, genießt gutes Essen, sieht gerne spannende und interessante Filme/Dokus, liest (verschlingt) Bücher in rauen Mengen und beschäftigt sich schon ewig mit der spirituellen Frage nach dem “wer oder was bin ich?”, “warum?” und überhaupt.
Suchte und erhielt Antworten in diversen energetischen Seminaren und Ausbildungen, jedoch blieb es immer ein persönlicher Akt des Suchens und des Findens. Von der ersten Begegnung mit Hans Steinke an bis heute gibt es kein Suchen, kein Finden und keine Antworten – sondern das konkrete, augenblickliche Erkennen dessen was Ist.
“‘Du glaubst, du weißt bereits alles!’ sagte Hans Steinke, und mit ungeahnter Spontanität zerbröselte mein in Stein gemeißeltes Selbstbild.
Dieser eine Satz erweckte augenblicklich mein Interesse und in weiterer Folge mich aus dem Tiefschlaf. Es folgten intensive Jahre der Konfrontation und des Erkennens. Ich erfasste, dass ich in Wirklichkeit gar nichts wusste und zu wissen brauche. Dass sich das Leben nicht um intellektuelles Wissen kümmert, sondern dass einfach absolute Aufmerksamkeit benötigt wird. Aufmerksamkeit für das ‚Was Ist’”.
Ende 2010 entschloss ich mich aus einem inneren Impuls heraus, die Biografie von Hans Steinke auf Papier zu bringen. Er hat mich mit all seiner Beharrlichkeit und seinem Humor gelehrt, über persönliche Begrenzungen hinaus zu sehen, zu spüren. Mich ganz auf unpersönliches Bewusstsein auszurichten und es dann auch konkret im Alltag zu integrieren. Daraus möchte ich gerne berichten, um so seine Lebensgeschichte zu bezeugen.
Damit hat eine weitere fantastische, gemeinsame Reise seinen Anfang genommen.
Augenblicklich.
Jetzt.
Arbeitstitel:
DU BIST NICHT DER MEISTER
Die unmittelbare Lebendigkeit des Augenblicks
– geplanter Fertigstellungstermin November 2011 –
Wolfgang Neuhuber – Januar 2011
von Hans Steinke | Apr. 12, 2012 | Zitate / Essays
AUF DEN PUNKT
Aussagen aus Gesprächen mit Hans Steinke.
Gesammelt von Armin Köhler (Leipzig) und Brigitte Schulte (Berlin).
– Öffne dein Herz und zerbrich dir nicht den Kopf.
– Die Qualität von Schmerz ist Tiefe.
– Unsicherheit ist unsere Natur.
– Du bist nicht schuldig, aber vollkommen verantwortlich.
– Eine Begegnung ist beziehungslos.
– Verletzbarkeit ist wie eine Schildkröte, aber ohne Panzer.
– Frage kommt, Frage geht. Antwort ist.
– Du kannst nichts loslassen, was du festhältst.
– Jetzt ist der Moment, wo du keine Wahl mehr hast.
– Erwachen raubt dir den Schlaf.
– Das Ego will Anerkennung, nicht gesehen werden.
– Leiden ist die Vermeidung von Schmerz.
– Gott ist dort, wo du am unsichersten bist.
– Was nicht ist, kann auch nicht werden.
-Trauer ist hoffnungslos. Wer will das schon.
– Beziehungslos zu sein ist die Erlösung.
– Die Suche ist ein Hamsterrad. Du rennst und rennst und kommst nicht vom Fleck.
– Das Leben irrt sich nie.
– Intuition ist ein Hinweis auf Natürliches Wissen.
– Die intelligenteste Art zu Leben ist Weise.
– Natürliche Intelligenz ist immer dort, wo du völlig ahnungslos bist.
Teilnehmer:
Ich weiß nicht, wo Vertrauen anfängt.
Hans:
Jetzt.
Teilnehmer:
Ich suche immer wieder verzweifelt nach festen Formen.
Hans:
Siehst du nicht, wie die Suche dich förmlich auseinander reißt.
– Du bist derjenige, der auf dich gewartet hat.
– Jetzt ist immer Jetzt. Es gibt nichts anderes.
– Leben geschieht, ob du es willst oder nicht.
– Innere Arbeit ist konsequente Sterbehilfe.
– Alleinsein ist der Moment, an dem du dich nicht mehr mit dem Verlassen worden sein beschäftigst.
– Du bist am beeinflussbarsten wenn Liebe geschieht..
– Zurückhaltung ist die Verheimlichung, etwas besonderes sein zu wollen.
– Vor- und Nachleben sind die Bemühungen des denkenden Verstandes, sich über seinen Tod hinaus zu retten.
In Wirklichkeit bist du einmalig. (Die Wirklichkeit ist einmaiig9
– Was nicht hier ist, ist nirgendwo.
– Angst existiert immer nur davor, nie danach.
– Greif an! Tu nicht immer so, als ob du dich nur verteidigst! Die ganze Menschheit treibt dieses fatale Spiel.
– Solange du dein Potential für dich behältst, zerstörst du es.
– Die Suche ist reine Zeitverschwendung. Du findest nichts und das ist bereits Alles.
– Gewalt existiert nur im menschlichen Verstand. Die natürliche Reaität ist einfach ’nur‘ gewaltig
– Denken ist ansteckend und der wirkliche planetare Rinderwahn.
– Du musst nichts verstehen um hier zu sein.
– Das einzig Heilige an Selbsterforschung ist die Entlarvung der Scheinheiligkeit.
– Bewusst sein ist schneller als du denkst. Es ist Lichtgeschwindigkeit.
– Erleben findet immer gegenwärtig statt.
– Alles – auch denken geschieht immer jetzt.
– Die Natur der Natur ist natürlich.
Eins ist. Zwei ist auch, aber gemacht.
UND UMGEKEHRT:
Hans:
Lebst du noch von Hartz 4 oder arbeitest du inzwischen?
Teilnehmer:
Ja, in der Kinderbetreuung.
Hans:
Und ist der Arbeitsplatz von Dauer?
Teilnehmer:
Nun ja, Kinder werden groß … !
Hans:
Fühlst du dein Herz?
Teilnehmer:
Ich weiß es nicht!
AM ENDE:
Am Ende wird alles gut … und alles was noch nicht gut ist, ist noch nicht zu Ende.